Strecke: Vom Heimatort nach Amsterdam (Ijmuiden),
Fähre nach Newcastle (Abfahrt 17.30 Uhr), 660 km
Fähre nach Newcastle (Abfahrt 17.30 Uhr), 660 km
Am letzten Nachmittag vor dem Start wurde die Emme beladen. Testweise hatte ich das ja schon erprobt: Die vollgestopfte Louis-Packtasche ohne die komischen Seitentaschen auf den Sozia Sitz, zwei Tentbags von SW-Motech draufgelegt und an der Packtasche befestigt. In den Tentbags sind Schuhe, Kleinkram und ein großer Schlafsack, welchen ich nie benutzen werde. Das ganze dann an den 4 Gepäckhaken des hinteren Sitzes festgezurrt und zur Sicherheit nochmal quer von einer hinteren Fußraste zur anderen mit nem Spanngurt bombenfest verzurrt. Die ganze Geschichte hält super, dauert aber jedes Mal 10 Minuten bis alles fest ist. Da ist die Koffervariante der Beamer (BMW)-Kollegen (Koffer auf – Innentasche rein – Koffer zu) wesentlich besser.
Der Plan sah so aus: Fähre legt um 17:30 Uhr ab, Google Maps
braucht 6 Stunden nach Amsterdam/ Imuiden. Also Abfahrt 8.30 Uhr, 3 Stunden Reserve reichen ja locker. Dachte
ich.
In der letzten Nacht konnte ich natürlich nicht so schnell
einschlafen, immerhin ging ein lang gehegter und geplanter Traum in Erfüllung.
Die MZ 1000SF (Kiloemme) ist startklar |
Voller
Vorfreude bin ich 6 Uhr aufgestanden, der ersehnte Starttag war endlich da!
Tasse Kaffee und ein Brötchen mit Honig zum Frühstück, dabei Wetterbericht
geschaut: Sieht gut aus, viele Wolken aber kein Regen. Also hurtig die
Moppedsachen angezogen, den letzten Kleinkram in den Tankrucksack geworfen und
ab auf das Krad. Aufs rote Knöpfchen gedrückt und bollernd sang der 1000er
Motor sein zweistimmiges Lied und zauberte mir wie üblich ein breites Grinsen
auf das Gesicht. Die große Reise geht endlich los, Kupplung ziehen, ersten Gang
einlegen und - plopp geht die Karre aus. Ich Depp habe vergessen den Ständer
einzuklappen. Das fängt ja gut an! Ein schlechtes Omen (und es wird sich
erfüllen…). Auf jeden Fall ein peinlicher Start, aber keiner hat´s gesehen. Also Ständer eingeklappt, nochmal rotes Knöpfchen, nochmal das Gesinge,
aber diesmal stirbt es nicht ab sondern wird lauter. Flugs auf die A4 gen
Westen, dann auf die A7 Richtung Norden. Mit Marc habe ich mich am Kasseler
Kreuz verabredet, die beiden süddeutschen Kollegen treffen wir erst an der
Fähre.
Sven und seine BMW F800 GS sind reisefertig |
Sven und Heiner mit seiner BMW R1200 GS Rallye |
Die Fahrt auf der Bahn war wie üblich öde und langweilig. Erst vor Remsfeld
wurde es interessanter. Zu Beginn zäh fließender Verkehr, dann langsam
fahrender Stau. Ich hatte es eilig, also wie gewohnt zwischen den Spuren durch.
Dann stockte der Verkehr und zwischen den Spuren war kein Platz mehr. Also mit
der kleinen Brechstange auf der Standspur weiter. Nach ein paar Kilometern war
auch die Standspur durch parkende LKWs blockiert. Lustigerweise sind die LKWs
auf der rechten Spur so dicht aufgefahren das ich mit der Emme nicht von der
Standspur runter kam. Deswegen auf der Standspur in 3 Zügen gewendet und
hundert Meter zurück gefahren bis eine Lücke groß genug war und ich wieder auf
die linken Spuren kam. Dort musste ich mich im Schritttempo durch die Dosen
quälen, und die Uhr auf der Fähre tickte.
Nach einigen Kilometern wurde der Stau (Verkehr war es ja
nicht mehr) von der Autobahn runtergeleitet und ich befand mich plötzlich auf
irgendeiner größeren Landstraße wieder. Eine Umleitung war nicht
ausgeschildert, ein Navi hatte ich nicht und eine vernünftige Karte von
Deutschland natürlich auch nicht. Diesen Teil der Strecke hatte ich einfach
nicht beachtet. Ich will an die Nordspitze Schottlands, was interessieren mich
da hessische Landstraßen neben der Autobahn! Und mit dem Trick einfach jemand
mit passendem Nummernschild nachfahren bin ich schon mal böse auf die Schnauze
gefallen. Also in die nächste Tanke und fragen wo es nun lang geht wenn man Richtung
Norden will. Freundliche Leute dort, ich erfahre das die A7 schon in der Nacht
nach mehreren schweren LKW-Unfällen gesperrt wurde, deswegen auch die vielen
LKW auf der Standspur. Die haben gepennt – kenne ich ja von meinem Winterstau.
Ich bekam von der netten Dame eine kurze Wegbeschreibung bis zur nächsten
freien Autobahnauffahrt und fuhr weiter. Also der Beschreibung nach durch den
Verkehr gequält, durch Dörfer und Städte – alle völlig von dem Verkehr der
gesperrten Autobahn verstopft. Ich hatte es sehr eilig und war nur ein Meter
breit, es ging also sehr stramm und mit Druck links an den Dosenkolonnen
vorbei. Mit dem Auto hätte ich die Fähre sicher nicht mehr geschafft. Aber ich
war ja böser Motorradfahrer, raste Blinker links überall vorbei und erreichte
bald die nächste Autobahnauffahrt. Zwischendurch noch ein kurzer Halt um Marc
über meine Verspätung zu informieren, der wartete schon ne Stunde an der
verabredeten Raststätte und wusste von nix. Also rauf auf die Bahn, und so
schnell wie der Winddruck es zuließ (Tacho 180, real 150) gen Norden geeilt.
Nach zweimaligem Verpassen der Ausfahrt habe ich die Raststätte erreicht und treffe dort endlich den Marc an, er befindet sich im Schwebezustand zwischen Langeweile durchs stundenlange Warten und leichter Panik (Wir verpassen die Fähre!). Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Kaffee mit viel Zucker ging es weiter mit der wilden Hatz. Wir lagen dank ausreichender Reserve noch halbwegs gut in der Zeit, aber trödeln dürften wir nicht mehr. Es ging also in verschärfter Gangart weiter auf der A44 Richtung Holland. Marc hatte sich ein TomTom Rider Navi geleistet, eine super Investition wie sich zeigen sollte. Er fuhr also als Navigator vorne weg, eine Funktion die er in den nächsten zwei Wochen mit Bravur meistern sollte! Nach einer Stunde Fahrt erschreckte mich dann eine leuchtend gelbe Warnleuchte im Emmencockpit. Deswegen hielt ich am Randstreifen an. Rätselraten was nun wieder los ist. Falls der Fehler nicht mehr anliegt sollte die Warnlampe nach dreimaligem Neustart erlöschen. Also drei Mal neu gestartet – die gelbe Lampe erhellte weiterhin fröhlich die Welt. Kurze Diskussion zwischen Marc und mir, wir wissen nicht was los ist, also weiter fahren und hoffen das demnächst die Lampe aus geht und der Motor an bleibt. Die Lampe sollte mich noch einige Tage beschäftigen. Aber erstmal ging es weiter Richtung Westen, das Ruhrgebiet rauschte vorbei, den Unterschied zwischen Holland und Deutschland erkannte man nur an den andersfarbigen Schildern. Auf der Strecke haben wir zwei Mal getankt, ansonsten bin ich nur Marcs MZ hinterhergedüst. Amsterdam umfuhren wir großzügig über diverse Autobahnkreuze und erreichten noch mehr als rechtzeitig den Hafen von Ijmuiden. Das Navi leitete uns direkt bis zum Terminal der DFDS-Reederei, auf dem Parkplatz davor standen viele Autos, einige volle Touribusse und zwei BMWs samt Heiner und Sven, wir hatten die Fähre und unsere Mitstreiter erreicht.
Nach zweimaligem Verpassen der Ausfahrt habe ich die Raststätte erreicht und treffe dort endlich den Marc an, er befindet sich im Schwebezustand zwischen Langeweile durchs stundenlange Warten und leichter Panik (Wir verpassen die Fähre!). Nach einer herzlichen Begrüßung und einem Kaffee mit viel Zucker ging es weiter mit der wilden Hatz. Wir lagen dank ausreichender Reserve noch halbwegs gut in der Zeit, aber trödeln dürften wir nicht mehr. Es ging also in verschärfter Gangart weiter auf der A44 Richtung Holland. Marc hatte sich ein TomTom Rider Navi geleistet, eine super Investition wie sich zeigen sollte. Er fuhr also als Navigator vorne weg, eine Funktion die er in den nächsten zwei Wochen mit Bravur meistern sollte! Nach einer Stunde Fahrt erschreckte mich dann eine leuchtend gelbe Warnleuchte im Emmencockpit. Deswegen hielt ich am Randstreifen an. Rätselraten was nun wieder los ist. Falls der Fehler nicht mehr anliegt sollte die Warnlampe nach dreimaligem Neustart erlöschen. Also drei Mal neu gestartet – die gelbe Lampe erhellte weiterhin fröhlich die Welt. Kurze Diskussion zwischen Marc und mir, wir wissen nicht was los ist, also weiter fahren und hoffen das demnächst die Lampe aus geht und der Motor an bleibt. Die Lampe sollte mich noch einige Tage beschäftigen. Aber erstmal ging es weiter Richtung Westen, das Ruhrgebiet rauschte vorbei, den Unterschied zwischen Holland und Deutschland erkannte man nur an den andersfarbigen Schildern. Auf der Strecke haben wir zwei Mal getankt, ansonsten bin ich nur Marcs MZ hinterhergedüst. Amsterdam umfuhren wir großzügig über diverse Autobahnkreuze und erreichten noch mehr als rechtzeitig den Hafen von Ijmuiden. Das Navi leitete uns direkt bis zum Terminal der DFDS-Reederei, auf dem Parkplatz davor standen viele Autos, einige volle Touribusse und zwei BMWs samt Heiner und Sven, wir hatten die Fähre und unsere Mitstreiter erreicht.
Die Beamer warten bereits in Ijmuiden |
Allgemeines
Hallo und Händeschütteln, wir hatten zwar in letzter Zeit häufiger telefoniert,
aber uns seit mehreren Monaten nicht gesehen. Heiner und Marc hatten sich
bisher nach gar nicht gesehen. Als die Begrüßung durch war fuhr ich mit meiner
Buchungsbestätigung vorneweg zur Dame an die Schranke. Der Zettel und mein
Ausweis reichten aus um mein Ticket mit der Kabinennummer zu bekommen und die Schranke für mich zu
öffnen, meine Daten waren ja bei der
Buchung angegeben. Bei Sven und Heiner dagegen hatte ich nur die Motorradmarke
angegeben, mehr wusste ich damals im Dezember ja nicht. Folgerichtig wurde ich
von beiden nochmal zurück zum Schalter gerufen, aber nach einem kurzen Palaver
durften wir alle vier passieren und zur Fähre rollen.
Der Riesendampfer lag schon seinem Liegeplatz vertäut, aber die Rampe war für uns Kradisten noch versperrt. Wir mussten uns also in der Motorrad-Warteschlange einreihen. Geschätzt 30..40 Motorräder waren vor uns, genauso viele sollten bald hinter uns stehen. Wir mussten jetzt noch eine dreiviertel Stunde warten. Wir flanierten die Motorradschlange entlang und schauten uns die Maschinen an. Der Anteil der BMW-Motorräder war schockierend, mindestens drei Viertel der Schlange bestand aus weiß-blauen Propellern, vornehmlich 800 und 1200 GSen. Nebenbei noch wenige Triumph und ein paar Japanern. Die einzigen Exoten waren Marcs und meine MZ 1000 SF und eine BossHoss, sehr schwarz, sehr groß und sehr böse. Natürlich mit passendem Fahrer!
Der Riesendampfer lag schon seinem Liegeplatz vertäut, aber die Rampe war für uns Kradisten noch versperrt. Wir mussten uns also in der Motorrad-Warteschlange einreihen. Geschätzt 30..40 Motorräder waren vor uns, genauso viele sollten bald hinter uns stehen. Wir mussten jetzt noch eine dreiviertel Stunde warten. Wir flanierten die Motorradschlange entlang und schauten uns die Maschinen an. Der Anteil der BMW-Motorräder war schockierend, mindestens drei Viertel der Schlange bestand aus weiß-blauen Propellern, vornehmlich 800 und 1200 GSen. Nebenbei noch wenige Triumph und ein paar Japanern. Die einzigen Exoten waren Marcs und meine MZ 1000 SF und eine BossHoss, sehr schwarz, sehr groß und sehr böse. Natürlich mit passendem Fahrer!
Heiner, Sven, Marc und Thomas an der Fähre, vorne die MZ von Marc |
Die Rampen der Fähre waren schon unten und die Insassen der
Touribusse eroberten fußläufig die Fähre über eine Gangway schräg über uns. Gabelstapler
fuhren geschäftig umher und verteilten ihre Fracht, bald geht es auch für uns
los - Spannung pur. Der Moment wo die Motoren starten und man nach ewiger
Warterei über eine schräge Rampe voller Ungewissheit und nervöser Vorfreude in
den Bauch der riesigen Fähre fährt, über rutschige lackierte steile
Stahlflächen hinweg, hämmernde Motoren vor, unter, und hinter einem – das ist
ein ganz besonderer Moment für mich. Der wirkliche Beginn der Tour. Helme mit
Warnwesten weisen uns den Weg in unseren Motorrad-Park-Bereich. 8 m breit, 2,20
hoch und 30 m lang, das war der Raum wo wir die Motorräder zu fünft
nebeneinander abstellen sollten. Durch das Stop and Go beim Befahren der Fähre
war ich vorne gelandet und der Rest meiner Truppe hinter mir verteilt. Direkt
links neben mir stand der coole Boss Hosser, wenn der sein Monster nicht
richtig verspannt wird aus meiner Emme bei geringstem Seegang eine Emmelie. Die orangen Gurte geschnappt und wie
vorher im Kopf durchgespielt das Motorrad befestigen. Im Boden waren Zurrösen
befestigt und alle 2 m quer dünne Stahlseile gespannt, das Abspannen war also recht einfach: vorn am Rahmen und hinten an den
Beifahrerfußrasten je ein Spanngurt, mit der Ratsche ordentlich straff gezogen
und gut ist es. Svenja ist bestimmt schneller, aber meine Zeit war auch nicht
schlecht. Trotz der geringen Anzahl von Handgriffen wird einem in dem Motorradklammotten
sehr schnell warm, und ich war froh als ich fertig war. Die Boss Hoss wurde von
seinem saucoolen Treiber fachmännisch angeschlagen, die Gefahr von Links war
also gebannt. Aber das rote Mopped vor mir, eine BMW (was sonst), stand auf
seinem Hauptständer und war nur vorn beidseitig mit lockeren Gurten gesichert.
Aber ehe ich intervenieren musste wurde der nicht sehr clever dreinblickende
Besitzer von seinen Kumpels eingewiesen,
auf den Seitenständer stehend und straffe Gurte links und rechts verbesserten
die Standfestigkeit seiner BMW R-Irgendwas auf ein für mich beruhigendes Maß.
Die ganze Abspannerei empfand ich als sehr chaotisch. Die
Motorräder stehen sehr dicht, man kann kaum zwischen ihnen durchlaufen. Überall
sind Lenker, Spiegel, Blinker …Schlangenmenschen sind hier echt im Vorteil. Die
Motorradtreiber wusseln protektorenbepackt dazwischen rum und es gibt
tatsächlich noch andere Passagiere die sich durch die Reihen der Motorräder mit
ihren großen Reisetaschen zwängen müssen.
Thomas und Sven beim Verzurren (ganz links im Bild der Boss Hosser) |
Das Fahrzeugdeck wird kurz vor der Abfahrt verschlossen, wir
ließen also das ganze Gepäck auf den Motorrädern und nahmen nur die
Tankrucksäcke und die Helme mit. In meinem Rucksack hatte ich nur Turnschuhe,
Jeans, frisches T-Shirt und Schlafzeug + Zahnbürste eingepackt, mehr braucht man auf der Fähre nicht. Nach
kurzer Planlosigkeit fanden wir recht schnell unsere Viermann-Kabine,
eigentlich mussten wir nur durch die Feuerschutztür vom Fahrzeugdeck und dann
ein paar Meter den Gang entlang. Kabine gefunden, Tür mit dem Magnetstreifen des Tickets
geöffnet und alle vier Mann stürmten geballt hintereinander in die Kabine. Das
Stürmen klappte nur für 2,5 m, dann war das Bullauge samt Schiffswand erreicht.
Die Kabine bestand aus einem kleinen Vorraum (1m²) mit Tür zum Bad (auch 1m² -
Duschbereich mitgerechnet) und einem wirklich schmalen Gang zwischen 2
Doppelstockbetten, Kojen heißt das in der Fachsprache. Der freie Platz reichte bei weitem nicht für
vier Leute mit Moppedklamotten aus. Also feuerten 2 Mann ihr Zeug in die Ecke
und stellten sich draußen in den Gang, während die anderen zwei sich schnell
ihres Motorradzeuges entledigten, es verstauten und ihre zivilen Sachen
anzogen. Danach wurde gewechselt und auch Nummer 3 und 4 verwandelten sich vom bösen
Protektoren bewehrtem Biker zum netten Jeans- und T-Shirt-Zivilisten.
Was macht man jetzt als erstes auf einem Schiff – man geht
oben aufs Deck und schaut sich die ganze Geschichte mal von dort an. Die Fähre
war zwar nicht so groß wie die Superspeed nach Norwegen, aber trotzdem ein
Riesenpott. Wie geplant 17.30 Uhr Leinen los und langsames Schippern aus dem
Hafen - nix Besonderes. Wir hatten Hunger, also ab in die Kantine oder Kombüse
oder wie das auf dem Schiff heißt. Die Karte an den Eingangstüren der 2
Restaurants sahen zwar vielversprechend aus, leider auch sau teuer. Also in den
großen Saal geschaut, dort gab es Nahrung auf niedrigerem Niveau, sowohl von
der Qualität als auch vom Preis. Es gab für jeden einen Seaways-Burger mit
Pommes und Cola für 16€, ein sehr großer Teller voller Brötchen, Hackfleisch
und fettigen Kartoffelstäbchen. Na wenn das nicht satt macht. Nachdem wir den
Teller dann endlich geschafft hatten schauten wir in den Bordgeschäften vorbei,
aber es gab dort nichts Interessantes für uns. Weiter zum Geldwechseln,
deutsche Euros gegen britische Pfund – das Urlaubsland kam näher!
Wie sollen wir unsere Maschinen in die Rettungsbote bekommen? |
Inzwischen waren wir weit draußen auf See, also nochmal an Deck und Seeluft geschnuppert.
Zwei Seebären an Deck |
Leider wehte eine steife kalte Brise, nix für unsere zivile T-Shirt-Bekleidung.
Deswegen nochmal 4 Decks runter in unsere Luxuskabine und die Motorradjacke
geholt. Winddicht bis 200 kmh, mit Thermofutter und dicht schließenden Hals-
und Armverschlüssen, diese Art der Bekleidung ist manchmal auch ohne Mopped
sinnvoll. Eine Erfahrung die wir noch mehrmals auf der Reise
machen sollten.
Die Hecksee |
Wohlgeschützt genossen wir den Seewind, die Weite des Horizontes und die
Vergänglichkeit der Hecksee.
Vergänglichkeit der Hecksee.
Geisterhafte Erscheinung |
Als wir genug genossen hatten gings wieder 4 Decks
runter, Jacke wegbringen und Geld holen. Es musste etwas Alkohol auf die Back (
=Tisch für die Nicht-Seebären unter euch). In der großen Bar spielte eine
Liveband in Form eines Alleinunterhalters der Gitarre spielte, ein wenig
Unterstützung vom Band bekam und dazu live sang. Richtig schöne Mukke! Heiner
spendierte dazu die ersten Whiskys der Reise. Heineken gabs auch noch – Herz
was willst du mehr? Hier in dieser Bar habe ich meinen ersten Laphroaig unter
Heiners fachkundiger Anleitung getrunken, der Beginn einer großen Liebe (zum
Laphie!). Die Stunden in der Schiffsbar waren der perfekte Abschluss des ersten
Tages. Er war für mich stellenweise etwas hektisch, aber am Ende des Tages
hatte alles geklappt. Nun, während des nächsten Tages wird einiges nicht
klappen, das wussten wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Mit einem gesunden
Alkoholspiegel, der für die nötige Bettschwere sorgte, ging es dann 4 Decks
wieder runter in unsere Kabine. Sie lag wie schon erzählt direkt über der
Maschine und der Lärm war erschreckend laut. Ich war mir sicher dass ich kein
Auge zutun werde und bis morgen früh schlaflos in der Koje liege. Marc hatte
mir ein Paar Ohropax geschenkt. Also die gelben Dinger zusammengedrückt und in
die Ohren gestopft. Dann ab ins Bettchen, sie waren zum Glück lang genug so dass
ich trotz meiner 2 Metern genügend Platz hatte. Entgegen meiner Befürchtung
taten der Laphroaig, der Seaways-Burger, die Ohropax und das gleichmäßige
Gedröhne der Maschine ihre Wirkung – ich schlief schnell ein wachte erst am
nächsten Morgen durch mein Handy wieder auf. Derweil dampfte der Kutter mit mir
und meinen Kollegen gen England.
weiter zu Tag 2
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